Dublin – Washer

Da unsere Waschmaschine im Keller steht, passiert es leicht, dass man den Signalton am Ende des Waschgangs überhört und die Wäsche dann vergisst. Die Low-Tech-Variante wäre einen Timer auf dem Handy zu stellen. Nicht gerade sehr intuitiv und somit auch nicht im Robin-Stil.
Also habe ich mich dran gemacht, hier eine smartere Lösung zu finden. Erst dachte ich, dass ich das Bedienfeld zerlegen könnte und die Spannung der „Ein“-LED überwachen könnte. Doch zum Einen ist das viel Aufwand und zum Anderen mit einem Garantieverlust verbunden. Außerdem sehr unflexibel, falls die Waschmaschine einmal ausgetauscht werden muss.
Also habe ich mich wieder dran gesetzt und überlegt, welche Möglichkeiten es noch gäbe. Da ist mir die Idee in den Sinn gekommen, dass ich den Start und das Ende des Waschvorganges auch über den Energiebedarf detektieren könnte.

Energieerfassung

Ein Energiemessgerät oder umgangssprachlich auch Stromzähler mit S0-Impulsausgang hatte ich ja sowieso noch aus meinem alten mobilen Energiemessgerät auf Lager. Dieses habe ich in ein kleines Kunststoffgehäuse mit Tragschiene gebaut. Zum Anschluss an die Waschmaschine habe ich ein Schuko-Verlängerungskabel zerschnitten und im Gehäuse entsprechend angeklemmt. Ist das Gerät nun wie ein Zwischenstecker zwischen Steckdose und Waschmaschine angesteckt, erfasst der Zähler den gesamten Strom, den die Waschmaschine benötigt.

Impulserfassung

Über den Impulsausgang gibt er nun pro 0,5 Wh geflossener Energie jeweils einen Impuls heraus (Impulswertigkeit = 2000 Imp/kWh). Diese Impulse müssen nun also nur noch gezählt und auf die Zeit bezogen werden. Hierdurch kann errechnet werden, wie viel Energie pro Stunde benötigt wurde. Da ich jedoch möglichst schnell benachrichtigt werden möchte, wann die Waschmaschine fertig ist, sprich keine Energie mehr benötigt, habe ich meine Messperiode auf eine Minute herabgesetzt. Denn ohne eine vollständige Messperiode abzuwarten, kann ich nicht sicher sagen, ob noch Energie bezogen wurde.

Für die elektrische S0-Impulserfassung konnte ich meine alte Auswerteeinheit aus EMon fast eins zu eins verwenden. Ich musste lediglich die Messperiodendauer von den üblichen 15 Minuten auf 1 Minute herabsetzen und den Tag-Namen/Pfad für den Energiewert auf cellar/washer/energy_consumption anpassen.

Auswerteeinheit

Die Auswerteeinheit besteht aus einem ESP8266, der die Impulse des Stromzählers in einer Variable summiert. Regelmäßig synchronisiert er seine Systemzeit mit einem öffentlichen Zeitserver (=NTP-Server). Am Ende jeder Messperiode setzt er den eingestellten Tag in Dublin, also hier cellar/washer/energy_consumption gleich der Variable. So wird immer die letzte Messperiode an Dublin übermittelt. Ist dies geschehen, wird die Variable wieder auf null gesetzt und der Vorgangn beginnt von vorne.

Plugin

In Dublin habe ich hierzu ein Plugin Namens Washer (über mein bereits integriertes Plugin-System) geschrieben. Washer schreibt intern die letzten 3 Perioden des akutellen Energiebedarfs der Waschmaschine über den entsprechenden Tag mit. Wird festgestellt, dass der Energieverbrauch höher als 25 Wh (pro Minute) ist, dann merkt sich das Plugin intern, dass die Waschmaschine jetzt wohl eingeschaltet ist. Sinkt der Energiebedarf dann wieder auf unter 0,5 Wh (pro Minute) und verharrt hier mindestens 3 Messperioden (=3 Minuten), dann geht es davon aus, dass die Waschmaschine den Waschgang beendet hat. Daraufhin wird eine Push-Benachrichtigung an alle verbundenen iPhones gesendet.

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